VSG Altglienicke – Wundertüte mit alten Bekannten

In Vorbereitung auf die anstehende Spielzeit stellen wir euch die Aufsteiger VSG Altglienicke, BSG Chemie Leipzig und Germania Halberstadt nochmal genauer vor! Los geht’s mit der Mannschaft aus dem Süden Berlins!

 

Mit der Volkssport Gemeinschaft Altglienicke e.V. ist in diesem Jahr die insgesamt fünfte Mannschaft aus Berlin in die Regionalliga Nordost aufgestiegen. Gleichzeitig ist die VSG aus Treptow-Köpenick die große Unbekannte im 18-Mannschaften-großen Teilnehmerfeld.

Nach dem direkten Durchmarsch in der Oberliga (Altglienicke wurde mit 71 Punkten Meister) steht die Mannschaft von Investor und Sportlichem Leiter, sowie ehemaligem VSG-Trainer Daniel Böhm zum ersten Mal in Liga vier.

Die Ursprünge der teils turbulenten Vereinsgeschichte gehen bis in das neunzehnte Jahrhundert zurück. Am 25. Juli 1883 wurde der bürgerliche Turnverein „MTV Spieß“ gegründet. Nach Vereinsauflösungen, Zusammenschlüssen, Neugründungen und politischen Kapriolen  kann man das Jahr 1946 als Gründungsjahr der heutigen VSG Altglienicke betrachten. Nun – knapp 71 Jahre später – spielt der Verein viertklassig.

Aufgrund der fehlenden A-Lizenz des Erfolgs-Duos Rösner (nun Technischer Leiter) und Kutrieb (nun Co-Trainer) wird Miroslav Jagatic in der Saison 17/18 als Cheftrainer an der Seitenlinie stehen. Der 40-Jährige kann auf eine lange Vita im Berliner Fußball zurückblicken. Als Spieler u.a. für Lichtenberg 47, Hertha Zehlendorf und Tebe am Ball, trainierte er nach seiner aktiven Laufbahn Mannschaften wie die Füchse Berlin, BFC Preussen, Empor Berlin, Altlüdersdorf oder Tasmania. Zuletzt stand er Gerd Zeise als Co-Trainer der Nationalmannschaft Myanmars zur Seite.

Doch nicht nur auf der Trainerposition hat sich etwas getan, auch das Personal, das Altglienicke in der kommenden Spielzeit den Klassenerhalt sichern soll, wurde verstärkt. So konnten u.a. Kevin Stephan und Kevin Kahlert vom BAK verpflichtet werden. Beide zählten in den letzten beiden Spielzeiten zu den Leistungsträgern bei den Athleten. Hinzu kamen mit Lukas Bache (BFC Dynamo), René Pütt (TSG Neustrelitz) und Lukas Müller (Energie Cottbus) drei weitere regionalligaerprobte Akteure. Gemeinsam kommen sie auf 165 Einsätze in der vierthöchsten Spielklasse. Komplettiert wurde der Kader durch Igli Cami (Energie Cottbus U19) und Steven Marx (Breesener SV Gruben Nord). Weitere Transfers sind nicht ausgeschlossen.

Das Herz des Teams bilden jedoch zwei andere: Björn Brunnemann und Kult-Kicker Torsten Mattuschka. Mattuschka führt die Mannschaft als Kapitän an. Er und Brunnemann sind die Leitfiguren des Teams. Mit ihren 36 Jahren sind die beiden Mittelfeldakteure zwar die Ältesten im Team, gehören spielerisch aber noch lange nicht zum alten Eisen.

Der gebürtige Cottbusser Mattuschka sammelte für Union Berlin und Energie Cottbus in 141 Zweitliga-Partien sage und schreibe 89 Scorerpunkte und ist eine echte „Eiserne Ikone“. Nur 6,5 Kilometer entfernt von seiner langjährigen Wirkungsstätte, der Alten Försterei, schießt Mattuschka nun für die VSG seine berüchtigten Standards – zumindest war das bis zur letzten Saison so.

Aufgrund des Aufstiegs in die Regionalliga Nordost muss die „kleine“ VSG nun nämlich vom Kunstrasen-Platz in der Einfamileinhaussiedlung in ein geeignetes Stadion (Kapazität von mind. 3.000 Plätzen, separater Gästeblock, ausreichend Eingänge usw.) umziehen –  in den Jahn-Sportpark nach Prenzlauer Berg.

Dort trifft der BAK bereits am fünften Spieltag auf den Liga-Neuling. Nachdem der Athletik Klub bereits im letzten Jahr eine schmerzhafte Bekanntschaft mit der VSG in der Pokal-Saison machen musste, hofft der Klub auf einen positiveren Ausgang als beim 1:2 im letztjährigen Achtelfinale – damals noch auf dem „angemalten Parkplatz“.